Akademikerinnen verdienen fünf Jahre nach dem Abschluss im Schnitt 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen desselben Jahrgangs.
Quelle: Memminger Zeitung am 24.08.2009
Nach einer Analyse der KfW-Bankengruppe sind nur vier von zehn Firmengründern in Deutschland weiblich.
Nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung haben Frauen in den 200 größten deutschen Unternehmen gerade einmal 2,5 Prozent der Vorstandposten inne.
Quelle: Memminger Zeitung am 24.08.2009
Von wegen Gene! An denen liegt es nicht, dass Mädchen lieber mit Puppen spielen und Jungen lieber mit Autos. An denen liegt es auch nicht, dass der Großteil der Chefposten in Deutschland mit Männern besetzt ist. Es liegt vielmehr an der Erziehung und dem Rollenverständnis der Gesellschaft, wie eine Studie der Universität Innsbruck jetzt herausgefunden hat. Denn obwohl Mädchen genauso viel können und leisten, wird ihnen früh anerzogen, den Wettbewerb zu meiden und Aufgaben lieber gemeinsam zu lösen. Jungen dagegen trauen sich von klein an mehr zu – und überschätzen ihr Leistungsvermögen damit häufig. Die Folge dieses unterschiedlichen Selbstbewusstseins der Geschlechter: Bei den Frauen liegt viel Potenzial brach, weil sie sich zu wenig zutrauten und deshalb auch seltener Karriere machten. Andererseits kämen viele schwächere Männer in gehobene Positionen, weil sie Herausforderung suchten, betont Wirtschaftsforscher und Studienleiter Matthias Sutter. Das bedeutet nach Ansicht der Experten auch, dass die derzeitige Finanzkrise deutlich schwächer ausgefallen wäre, wenn die sanfteren, risikoscheuen Frauen mehr zu sagen gehabt hätten. Tatsächlich waren es vor allem Männer, die Risiken ignorierten und in Kontrollgremien wegschauten.
Quelle: Memminger Zeitung am 24.08.2009
01. Januar 1902
An diesem Tag wurde der erste „Deutsche Verein für Frauenstimmrecht“ gegründet.
12. Juni 1904
Frauen aus aller Welt gründen den „Weltbund für Frauenstimmrecht“.
12. November 1918
Die provisorisch eingesetzte Regierung hat in ihrem „Aufruf des Rates der Volksbeauftragten an das deutsche Volk“ die Anerkennung der Frauen als vollwertige Bürgerinnen verkündet. Frauen hatten in Sachen Bürgerrechte bis dato mit Minderjährigen und Behinderten auf einer Stufe gestanden. Ab nun galt: „Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht aufgrund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen“
17. November 1918
Die Frankfurter Paulskirche platzt aus allen Nähten. So viele enthusiastische Frauen strömen in das geschichtsträchtige Gebäude, dass es Schlagzeilen in der Weltpresse macht. Die deutschen Frauen feiern ihr Stimmrecht mit einer überwältigenden Massendemonstration. Es ist ein Triumph für den sie ein halbes Jahrhundert lang – und bis zur letzten Minute - gekämpft haben.
19. Januar 1919
An diesem Wahlsonntag werfen 82 Prozent der deutschen Frauen ihre Stummzettel in die Urne! Die Wahlbeteiligung der Frauen, denen man stets unterstellt hatte, kein Interesse an der komplizierten Welt der Politik und auch keine Ahnung davon zu haben, liegt damit genauso hoch wie die der Männer. Unter den jungen Frauen ist der Andrang zu den Wahllokalen sogar höher als der ihrer männlichen Altersgenossen: 80 Prozent aller 20-jährigen Wählerinnen geben ihre Stimme ab, aber nur 60 Prozent aller gleichaltriger Wähler.
19. Februar 1919
Die erste Nationalversammlung der Weimarer Republik tagt. Von 423 Abgeordneten sind 41 Frauen. Eine der Abgeordneten, die Sozialdemokratin und spätere Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, Marie Juchacz, hält als erste Frau in der deutschen Geschichte eine Rede in einem Parlament. Schon bei der Anrede „Meine Herren und Damen!“ brechen einige der Herren in spöttisches Gelächter aus. „Es ist das erste Mal, dass in Deutschland die Frau als Freie und Gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf“, fährt Juchaz unbeirrt fort und verkündet, „dass wir deutschen Frauen dieser Regierung nicht etwa im althergebrachten Sinn Dank schuldig sind. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: Sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“
Quelle: Damenwahl Alice Schwarzer (HRSG)